Das Buch ist aus der Perspektive eines Ich-Erzählers, besagter Kommissar Konni Kirchenberg, geschrieben. Diese Erzählperspektive macht das Buch schleppend und langweilig. Man hat das Gefühl, in Kirchenbergs Gehirn zu sitzen und alle Einflüsse von außen, die dieses wahrnimmt UNGEFILTERT aufzunehmen.
Deshalb herrschen im Buch selbst innerhalb der Kapitel urplötzliche Szenen- und Gedankenwechsel vor.…mehrDas Buch ist aus der Perspektive eines Ich-Erzählers, besagter Kommissar Konni Kirchenberg, geschrieben. Diese Erzählperspektive macht das Buch schleppend und langweilig. Man hat das Gefühl, in Kirchenbergs Gehirn zu sitzen und alle Einflüsse von außen, die dieses wahrnimmt UNGEFILTERT aufzunehmen. Deshalb herrschen im Buch selbst innerhalb der Kapitel urplötzliche Szenen- und Gedankenwechsel vor. Sitzt Konni gerade noch bei Regen im Auto mit seinem Kollegen Ernst und plaudert 2 Seiten über den Fall, denkt er im nächsten Satz "Stufe 1 ist zu schwach, Stufe 2 zu hektisch". Da muss man erstmal draufkommen, dass nun der Scheibenwischer gemeint ist (beide sitzen ja im Auto und es regnet draußen). Und dann ist wieder das Gespräch mit Ernst am Start. Ständig solche Wechsel, ich ärger mich furchtbar darüber, zumal sie nicht durch Anführungszeichen oder ähnliches (Kursivschrift) kenntlich gemacht wurden. Jeder Gedanke, jeder Eindruck, den Konni aufnimmt, wird einem hier präsentiert. Da wird man ja irre! Hat ja schon seinen Sinn, dass das Gehirn gewisse Eindrücke filtert, aber wenn ich mit Konnis und meinen Eindrücken in geballter Form leben muss, bin ich anscheinend überfordert.
Dank dieser Erzählperspektive sind sehr viele Sätze auch sehr kurz und abgehackt, nix mit Subjekt, Prädikat, Objekt. Oftmals nur Subjekt (Telefonklingeln. Rauschen.) oder Prädikat (Ruft.), mehr net.
Das einzig Positive, was ich dieser Erzählart mit Gedankensprüngen abgewinnen kann, ist, dass es wirklich lebensnah und realistisch wirkt. Das Negative überwiegt allerdings: Man kann die plötzlich auftauchenden Sätze zunächst nicht einordnen, muss erst grübeln, was gemeint ist und auch erkennen, dass es nun eine Tagträumerei ist.
Außerdem verliert man durch diese ständigen Wechsel auch schnell aus den Augen, warum zB Konni und Ernst gerade im Auto sitzen. Nur gut, dass es nur einen Verdächtigen gibt, sonst wüsste man vermutlich gar nicht mehr, auf der Spur welches Verdächtigen man sich gerade befindet.
Wesentlich mehr Inhalt als im Klappentext beschrieben gibt's übrigens auch nicht! Nun gut, sicher kommt noch die Auflösung, aber erst auf Seite etwa 233 von 380 findet die "baldige" Festnahme statt. Und das, obwohl sich bereits sehr schnell zu Beginn die Ermittlungen auf den potentiellen Täter,fokussieren. Nach der Festnahme wird es allmählich zwar spannender, aber nur relativ - die Ansprüche sinken wegen der vorherigen Langeweile. Die Spannung bis zu diesem Wendepunkt der Festnahme nährte sich eher aus der Tatsache, dass man nun endlich wissen will, wie es weitergeht, was ja in der Natur der Sache liegt. Aber auf die Atmosphäre des Romans und die Erzählkunst des Autors ist das nicht zurückzuführen.
Es dümpelte der Roman nämlich seit schätzungsweise gut 150-200 Seiten herum, wie man genug Indizien erhält, um diese Person festzunehmen.
Man erhält sicher einen guten Einblick in die alltägliche Ermittlungsarbeit der Kripo, da genau beschrieben wird, welchen Spuren wie nachgegangen wird. Die Gespräche innerhalb des Teams werden auch haarklein beschrieben, für mich zu viel der Detailtreue.
Dass man einen so guten Einblick in die Ermittlungen erhält, ist sicher dem Hauptberuf des Autors zuzuschreiben (Kriminalhauptkommissar), aber für meine Begriffe lebt er zu sehr in dieser Welt und beschreibt es mir ZU genau und detailliert, so dass es langatmig und zäh wird.
Und der besagte Kollege von der Operativen Fallanalyse hat bisher nur eine geringe Rolle gespielt, sein Auftauchen war meiner Meinung nach nicht für die Festnahme relevant, was ich mir erhofft hätte. Mein Verdacht ist, dass dieser Kollege nur eingebaut und auf dem Klappentext erwähnt wurde, um Leser zu gewinnen. Bücher über Serienmörder laufen ja gut, also springt man auch auf diesen Zug auf.
Für mich ein Buch, das definitiv nicht gelesen werden muss!